Göttinnen – so ein großes, magisches Wort. Ich liebe es, weil es so viel Kraft und Stärke ausdrückt. Im deutschen, und, wie ich finde, im englischen sogar noch mehr: Goddesses. Für meine Ausbildung als Tantra Lehrerin habe ich mich ganz besonders auf die archetypische Arbeit mit den Göttinnen konzentriert. Zum einen, weil ich die Geschichte von Göttinnen unglaublich spannend finde. Göttinnen existieren seit Ewigkeiten, und eines der frühesten Artefakte, die gefunden wurden, ist die Repräsentation einer weiblichen Göttin. Es ist die Venus von Willendorf. Göttinnen erstrecken sich auch bis hin über (fast) alle Kulturen. Wir finden Göttinnen auf jedem Kontinent dieser Welt. Sie sind, entgegen den Stereotypen die wir vom “weiblichen” haben, auch nicht alle freundlich und sanft. Das bringt mich zum zweiten Grund für meinen Fokus auf die Göttinnen; Sie sind extrem facettenreich.

Sanfte Göttinnen

Da gibt es zum Beispiel Göttinnen wie Kuan Yin oder die heilige Mutter Maria, und die grüne Tara, die Sanftheit und Mitgefühl verkörpern. Es sind Göttinnen, die uns Kraft geben, wie die Mama, die uns in den Arm nimmt wenn wir uns als Kinder verletzt haben.

Starke Goddesses

Dann gibt es Göttinnen wie die Morrigan, Kali, und Sekhmet. Sie sind Stark, teilweise gewaltig. Göttin Kali ist die Verkörperung der weiblichen Stärke, auch Shakti genannt. Sie kam ins Leben, um Dämonen zu zerstören und war im Anschluss so überwältigt von ihrer Stärke und Macht, dass sie fast alles um sie herum zerstört hat. Kali ist eine der Göttinnen, mit der ich immer und immer wieder meditiert habe. Sie bringt radikale Veränderung und zerstört alles, was einem im Weg steht (das ist nicht wörtlich gemeint).

Natur und Göttinnen

Göttinnen wie Pachamama, Mutter Gaia und Ixcacao repräsentieren die Erde und das absolut weibliche. Denn die Entstehung des Lebens per se ist ein weiblicher Akt – und das ist nun ganz wörtlich gemeint.

Eine ganz besonders interessante Göttin, und die Göttin, die mir bei einer schamanischen Zeremonie erschienen ist, ist Freya. Freya ist eine nordische Göttin und repräsentiert die Liebe, das Leben und gleichzeitig auch den Tod. Ich finde sie unglaublich faszinierend, weil sie für mich die Vielfältigkeit einer Göttin zeigt. Sie passt in kein stereotypes, oder archetypisches Bild, denn sie verkörpert die Liebe und die Entstehung von neuem Leben, gleichzeitig führt sie aber auch die Walküren im Krieg.

Warum mit Göttinnen meditieren? Und wie funktioniert das?

Ich bin überzeugt, dass wir alle die Stärke in uns haben, unsere Ziele zu erreichen. Das wir Hürden aus eigener Kraft überwinden können und den Komfort erschaffen können, den wir in Zeiten von Konflikt brauchen. Wir sind autonom, stark, und nicht auf Hilfe von außen angewiesen. Und gleichzeitig glaube ich, dass es uns gut tut, wenn wir in andere Rollen “schlüpfen”. Wenn wir uns schwach und verletzlich fühlen, dann kann es uns helfen, wenn wir uns vorstellen, dass uns jemand Kraft gibt. Das wir in eine andere Power “tappen” können. Für mich ist die Power die Form einer Göttin. Oder die Stärke und der Support unserer Ahnen.

Wenn wir mit Göttinnen arbeiten, dann gibt es verschiedene Techniken;

  • Invokation (Wir rufen die Göttin zu uns. Wie eine Person von außen, die sich mit uns verschmilzt)
  • Evokation (Die Göttin ist in uns und wir laden sie dazu ein, zum Vorschein zu kommen)
  • Altar für Göttin errichten
  • Um Hilfe / Support bitten

Es ist auch möglich, mehrere Techniken gleichzeitig zu nutzen oder seine eigene Technik zu entwickeln. Es geht hier weniger um strikte Zeremonien oder Rituale (es sei denn natürlich, wir wollen das), sondern eher um das visualisieren der Göttin, entweder in physischer Form oder als Energie.

Wir visualisieren die Kraft/den Komfort, den wir mit unserer ausgewählten Göttin verbinden und tappen in diese Kraft. Es ist nicht notwendig, sich vorzustellen, wie eine echte Goddess neben uns Platz nimmt oder Macht über uns ausübt, es reicht schon, wenn wir uns einfach vorstellen, wie sich die Eigenschaft, nach der wir uns sehnen, in unserer Leben manifestiert.

Das magische um und ins uns sehen

Bei der Göttinnen Meditation geht es nicht unbedingt um “Woohoo”, sondern darum, das magische in uns zu erkennen. Denn die Göttin, die wir manifestieren wollen, das SIND wir. Göttinnen sind überall, in jedem Menschen, männlich oder weiblich. Die Meditation lädt uns dazu ein, das zu erkennen. Unsere eigene Stärke zu erkennen. Durch eine Kraft, an die wir anzapfen. Die in uns ist. Und manchmal ist es leichter, sich diese Stärke von außen vorzustellen.

 

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